Teilrenovierung eines DDR TS-Anhänger mit einer TS-8 Jöhstadt.

Teilrenovierung eines DDR TS-Anhänger mit einer TS-8 Jöhstadt.

Der Tragkraftspritzenanhänger (TSA) enthält alle Gerätschaften für einen Löschangriff nach FwDV 4. Er bildet mit seiner feuerwehrtechnischen Bestückung und der Tragkraftspritze (TS-8) eine selbstständige Löscheinheit. Die Tragkraftspritze kann über ein ausklappbares Ladegestell entnommen werden. Die feuerwehrtechnische Bestückung ist in den Laderäumen und an den Türen übersichtlich und griffbereit Platz sparend untergebracht. Die Türen sind so konstruiert, das bei vollkommen geöffneten Türen, die Geräte von mehreren Personen gleichzeitig entnommen werden können. Mit diesem Feuerwehranhänger ist es möglich einen kompletten Löschangriff, ohne Löschfahrzeug, durchzuführen.
Hersteller war das VEB Feuerlöschgerätewerk Görlitz. Auf dem Rohrrahmen mit Drehstabfederachse und einer Spurweite von 1520 mm ist der Aufbau montiert. Die Anhängerlänge beträgt 3.475 mm, die Anhängerbreite 1.170 mm und Anhängerhöhe 1.950 mm. Sein zulässiges Gesamtgewicht beträgt 900 kg. Mit dem Feuerwehranhänger ist eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h problemlos möglich.

Nachdem der Anhänger grob vom Schutz und Staub der letzten Jahre befreit wurde, begann die Aufarbeitung. Es wurde alles ausgeräumt und gesäubert. Eine Bestandsliste über den Inhalt des Anhängers wurde erstellt und fehlende Teile erfasst. Das Herzstück des Anhängers, eine TS 8 Jöhstadt, war nicht vorhanden, konnte aber über das Internet beschafft werden. Jedoch musste auch diese erstmal renoviert werden. Aufgrund des Zustandes der Pumpe, technisch defekt, wurde entschieden, diese nur optisch instand zu setzen. Eine an Bord des Anhängers befundene TS 3, welche technisch in Ordnung war, jedoch nicht Ausstattung des Anhängers ist, wurde entnommen und dient nun als Ausstellungstück.
Der Lack es Anhängers war über die Jahre stumpf und matt geworden. Um den Flair des Anhängers nicht zu zerstören und die Patina des Lackes zu erhalten, wurde er nur gereinigt, aufpoliert und neu versiegelt.
Die an Bord vorgefundene Ausrüstung wurde durchgesehen und Teile, die nicht aus der ehem. DDR und zur Grundausstattung des TSA gehörten wurde aussortiert. Über das Internet konnten fehlende Teile, wie z.B. die Kübelspritze, das Ersatzrad oder die Zugstange wiederbeschafft werden. Nachdem die Schläuche geprüft und neu aufgewickelt waren und die anderen Ausrüstungsgegenstände ebenfalls gesäubert waren, konnte alles wieder eingeräumt werden.
Ein beim Ausräumen zum Vorschein gekommenes Fahrzeugkennzeichen, Bezirk Halle, wurde an den Anhänger geschraubt. Die Recherche im Internet ergab jedoch, dass diese Anhänger in der ehem. DDR kein Kennzeichen trugen, es wurde trotzdem angebracht. Aufgrund des Aufklebers an der Seite des Anhängers, VEB Vogtland-Stoffe Reichenbach, incl. Inventar-Nr. wird vermutet, dass der Anhänger dort wohl zur Ausstattung einer Feuerwehr (Werkfeuerwehr) gehört haben muss. Es kann daher nicht unbedingt gesagt werden, dass das Kennzeichen etwas mit dem Standort des Anhängers zu tun hatte.
Weitere Recherchen im Internet zum Standort oder zur o.g. Firma waren nicht von Erfolg und konnten keine Rückschlüsse erbringen.

Textquelle: www.feuerwehrgeschichte.de/feuerwehren/te-tsa.htm

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